Das Best Friends Sanctuary, UT

2019/04, 03/2022

BestFriends ist eine 1984 gegründete Tierschutzorganisation,  die Tiere in Not aufnimmt.

Das Tierheim liegt fünf Kilometer nördlich von Kanab im sehr beeindruckenden Angel Canyon.

Es erstreckt sich über insgesamt ca. 3.700 Hektar und es leben dort etwa 1700 gerettete
Tiere aller Art. Jede Tierart lebt in ihren eigenen Bereichen, dem Horse Haven, Dogtown, Cat World, Piggy Paradise, Bunny House, Parrot Garden und Wild Friends.
Quelle: Visit Southern Utah

Hunde und Katzen sind natürlich in der Mehrzahl, aber auch Pferde, Ziegen, Vögel und sogar Hängebauchschweine werden eingesammelt, gesund-gepflegt, kastriert und an neue Besitzer abgegeben. Mehr als 1200 (!) Hunde werden pro Jahr vermittelt.

Ein besonderes Anliegen von BestFriends ist das Schicksal der nicht-vermittelbaren Tiere:  Save Them All ist das Ziel. Die in den amerikanischen Tierheimen übliche Vorgehensweise nicht vermittelte Tiere zu töten soll bis 2025 in den gesamten USA vollständig abgeschafft werden.

Manche Tiere sind gesundheitlich oder auch vom Wesen her geschädigt und eingeschränkt, all diesen wird ein tiergerechtes, ein schönes Leben geboten. Die Anlagen sind vorbildlich durchdacht und angelegt und man sieht das Engagement der Angestellten aber auch der sehr vielen Freiwiligen, die jedes Jahr einige Zeit auf dem Gelände verbringen und sich für die Tiere einbringen.

Es werden einige kostenlose themenorientierte – wegen der Weitläufigkeit des Geländes mit dem Bus durchgeführte Touren angeboten.

Jede Tierart lebt auf verschiedenen Ebenen in ihrem eigenen Bereich: dem Horse Haven, Dogtown, Cat World, Pigagy Paradise, Bunny House, Parrot Garden und Wild Friends

Diese werden lernen die Interessenten auf der allgemeinen Übersichtstour kennen, außerdem die beeindruckende Tierklinik, die Hundetrainingshalle und die – wie gesagt wird – hochgelobte Kantine (s. u.).

Historisch war die Kampfhundaffäre um den NFL-Star Michael Vick, ein Ereignis, das zeigt, auf welcher Seite der Leine sich das gefährliche Tier befindet. Statt dem Impuls der Öffentlichkeit, die Kampfhunde einzuschläfern nachzugeben, hat BestFriends bewiesen, dass ein großer Teil nach dem Durchlaufen des BestFriends-Standard-Programms sehr wohl vermittelbar war. Ein Teil der Tiere mit Einschränkungen lebt heute noch in BestFriends DogTown.

400 Festangestellte und eine große Anzahl von freiwilligen Helfern kümmern sich um die Tiere, außerdem hat BestFriends ein weitgespanntes Netz aus Kooperationspartnern und anderen Tierhilfeorganisationen, für dessen Betreuung weitere 400 Leute aktiv sind.

Besucher können sich auf verschiedenen geführten Touren durch das weitläufige Gelände einen Eindruck verschaffen, und davon haben wir intensiv Gebrauch gemacht: Margaret hat uns die Pferde, Ziegen und Pot-Belly-Pigs gezeigt, die auf der Sohle des Angel Canyon untergebracht sind.

Überraschend fanden wir den massiven Elektrozaun bei den Pferden; er soll aber nicht etwa die Pferde am Ausbrechen hindern, sondern er dient dem Schutz der Pferde vor überengagierten Besuchern, die den Pferden früher öfters etwas zu fressen gaben, was nicht zur Diät passte und  dadurch die Tiere gefährdete – Schilder nutzten nichts, darum jetzt Hochspannung. Der Erziehung der Pferde wird viel Zeit gewidmet (naturnahe Erziehung nach Parelly). Sehr informativ und interessant.

Die eine DogTown-Tour führte Glen; Glen als typischer New-Yorker machte zuerst einen etwas abweisenden Eindruck und es war toll zu sehen, wie er auftaute, wenn es um sein Anliegen ging: Hundeverhaltenstraining. Er ist darin sehr aktiv und erfahren, entsprechend wurde uns auf der Tour der Kontakt zu verschiedenen Trainingssituationen möglich gemacht. Für die Vermittelbarkeit eines heimatlosen Hundes ist dieses Training von zentraler Bedeutung, auch um zu verhindern, dass ein Hund bald wieder als Problem im Tierheim auftaucht. Die Verhaltenstrainer sind sehr motiviert und das Vorgehen ist sehr gut abgesprochen und die Entwicklung wird eingehend dokumentiert. Für einen Hund im Tierheim ist das Training ein willkommene Abwechslung, im Kampf gegen den Alltag und die Langeweile.


Jeder Hund trägt ein Halsband in den Farben
grün, rot oder gelb.

Nur die Hunde mit den grünen Bändern dürfen von den Volunteers betreut werden, die roten und gelben nur von den Angestellten, wobei die gelben außerdem unter Quarantäne stehen.

Im Katzenhaus leben auch viele, nicht vermittelbare Katzen, die unheilbar an einem Virus erkrankt sind und leider keine lange Lebenserwartung mehr haben

Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Besucht auf Angels Rest, dem Friedhof des Sanctuarys. Von weitem hört man die Windchimes, die eine ganz eigenartige Stimmung verbreiten.

Außer auf dem neu angelegten Campingplatz auf dem Gelände, kann man auch Cabins mieten – nicht ganz billig aber für einen guten Zweck.

2022

In diesem Jahr hatten wir (Tochter Klein und ich) die Möglichkeit an einem Volunteering teilzunehmen.

Zwar sind wir eher Hundemenschen, aber das Volunteering dort ist natürlich sehr beliebt, und so landeten wir im Katzenhaus, was natürlich auch sehr schön war.

Wir putzten, wuschen Decken, packten Spritzen aus und hatten natürlich genug Zeit mit den Katzen in den verschiedenen Räumen zu knuddeln.

Leider waren 2022 die Touren dieses Jahr etwas heruntergefahren: dieses Mal fuhren wir mit dem eigenen Auto unserem (sehr guten) Guide hinterher, der uns über das Radio Informationen gab.

Nicht versäumen sollte man einen Besuch in der Kantine der Anlage, dem Angel Village. Hier wird in der Mittagspause für 5$ eine Auswahl von Essen angeboten – gut und sehr gesund.

Man sollte allerdings nicht zu spät kommen, da die Auswahl sonst nicht mehr allzu groß ist.

Von der Terrasse aus hat man einen herrlichen Blick auf den Canyon

Best Friends Animal Sanctuary Campground