Darüber rede ich nur mit Leuten, die selbst schon einen Hund im Flugzeug befördert haben. Diejenigen, die am lautesten
darüber diskutieren, haben schon mal von der Freundin der Omma, ihrer Nichte gehört, dass der Hund es nicht so toll fand und sie würden das niiieee ihrem Hund zumuten.
Tatsache ist, dass der Flug sicher nicht der schönste Tag im Leben eines Hundes ist – aber das ist es für mich auch nicht. Und man betrachte die Alternative: Hunde ins Tierheim oder ich ins Altersheim.
Unsere Hunde – steigen aus der Box, strecken sich und schauen sich um, was geht – sie zeigen keinerlei Verhaltensauffälligkeiten und genießen die drei, bzw. fünf schönsten Monate des Jahres, die vor ihnen liegen. Das Einzige: der Jetlag…die erste Woche werden sie um drei Uhr morgens unruhig und müssen gaaanz dringend Pippi 😀
Wichtig ist es, die Hunde frühzeitig an die Boxen zu gewöhnen. Wir transportieren sie bei längeren Autofahrten regelmäßig darin, das eine oder andere Leckerli bekommen sie dort verabreicht und sie machen die Erfahrung, dass es sicher ist. Dann ist ein Flug über 10, 11, 12 Stunden auch nichts anderes, als wenn sie sich abends zum Schlafen hinlegen und am nächsten Morgen wieder aufwachen.
Es sollte unbedingt ein Direktflug gebucht werden:
Sehr gerne sind wir mit AirBerlin nach Fort Myers geflogen, nach deren Pleite nur noch mit Lufthansa nach Miami, wo es extrem lange Wartezeiten bei der Einreise gab und die letzten Jahre nach Los Angeles und bis auf einen, (s. unten) waren alle Flüge waren völlig unproblematisch.
Das Problem mit den langen Wartezeiten bei der Einreise habe ich übrigens inzwischen mit dem Global Entry gelöst.
Füttern
Am Abend vor dem Flug sollte der Hund nichts mehr zu fressen bekommen, damit ihn während des Fluges nichts drückt. Es gibt nichts unangenehmeres für den Hund als stundenlang in der eigenen Kacke sitzen zu müssen. Unsere Hunde halten das ganz gut durch.
Wasser
die von außen befüllbaren Behälter (wir haben jeweils zwei) füllen wir Eis, das im Laufe des Fluges schmilzt. In den USA bekommt man das an den meisten Tankstellen, für den Flug von Deutschland bringen wir es uns von zu Hause in einer Kühltasche mit. Die Buddy Bowls – unumkippbare Wasserschüsseln – die wir bei Airberlin immer mit in den Kennel stellten, sind bei Lufthansa leider nicht erlaubt.
Da man bei der Ankunft auf dem Flughafen keinen Behälter hat, um den Hunden gleich etwas zu trinken zu geben, nehmen wir leere Flaschen mit, die wir auf den Toiletten auffülen.
Futter bei der Ankunft
Die ersten Jahre hatten wir gar kein Futter dabei, anscheinend sind aber kleine abgeschlossene Packungen aber doch erlaubt. Da es eine Weile dauert, bis man an das erste Hundefutter kommt, führte mich mein erster Weg auf dem Ankunftsflughafen zu einem Sandwichstorehabe. Das 10 Dollar Sandwich bekommen die Mädels in kleinen Happen, die Tomaten und den Salat esse ich. Dann haben sie schon mal eine Kleinigkeit gefuttert, bis wir das Futter kaufen können.
Der erste Weg vom Flughafen führt zu einem PetStore, bzw. Walmart. Wir suchen uns das geeignete Geschäft, das möglichst auf dem Weg zum Wohnmobil Storage liegen sollte, schon in Deutschland heraus, da es immer mal passieren kann, dass das Smartphone nicht so tut wie es soll, bzw. das letzte Mal ist auch unser Navi ausgefallen.
Alles was mit Hund zu tun hat ist richtig teuer in den USA, so auch das Futter und Zubehör (außer Kong Artikel, habe ich mir sagen lassen).
Ein bisschen vorsichtig sollte man mit dem Knabberzeug sein. Im ersten Jahr haben wir uns – für richtig Geld – ordentlich eingedeckt, aber unsere Lovise, die sonst alles frisst, hat es nicht angerührt. Peanutbutter war dann doch nicht so ihr Ding.
Decken in der Box
In die Boxen legen wir sogenannte Vetbeds, die wir auch für unsere Welpen verwenden. Diese Hundedecken sind rutschfest und saugen Feuchtigkeit auf, und lassen sich sehr gut waschen und trocknen. Käuflich erwerblich sind diese Decken in allen (Online-) Tierfachgeschäften für recht wenig Geld.
Ein Tipp:
lieber etwas größer kaufen und dann passend zuschneiden – das ist deutlich billiger.
Leider – so habe ich mir sagen lassen – nehmen die amerikanischen Fluggesellschaften keine Hunde mit, so dass für unsere Strecke nur noch die Streikhansa oder Airberlin (seit August 2017 nun auch Geschichte) bleibt, bei der man sich nicht sicher sein kann, ob man den gebuchten Flug zum nächsten Winter noch antreten kann.
Condor und KLM nehmen wohl auch Hunde mit, das haben wir aber noch nicht getestet.
Update 2017:
Das erste Mal, dass ich – auf dem Hinflug – unzufrieden mit dem Hundetransport war: da Airberlin nicht mehr ist, sind wir wegen des Direktflugs gezwungen mit Lufthansa zu fliegen. Der Trouble begann am Flughafen, als die Angestellte sich fürchterlich aufspielte, die Boxen seien zu klein für die Hunde, es gäbe hier auf dem Flughafen einen Laden, in dem wir größere kaufen könnten.
(In den nächsten Jahren waren übrigens genau die gleichen Boxen genau am gleichen Schalter kein Problem)
Ich habe mir die nächst größeren Boxen angeschaut, die man unbedenklich als Boote hätte benutzen können, aber nicht für Hunde dieser Größe. Nach uns kam ein Amerikaner an den Schalter, dessen Hund kaum kleiner war als unsere, die Box aber erheblich. Seltsamerweise war das hier aber gar kein Problem – das meine ich auch mit aufgespielt, aber bei dem Amerikaner hat sie sich das nicht getraut. Die gleiche Geschichte habe ich übrigens in einem Forum gelesen, auch in Frankfurt, gleicher Schalter. Hier hat der Boxenladen sein Geschäft gemacht.
Besonders geärgert hat mich, dass sie unentwegt betonte, wichtig LH der Tierschutz sei, wir aber die Hunde ziemlich durstig in Miami in Empfang nehmen konnten. Soviel zum Tierschutz.
In den USA und auch die anderen Jahre hatten wir übrigens gar kein Problem wegen der Boxen.
Das war nix, Lufthansa. Doppelt so teuer, dafür halb so gut.
Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass wir in einer anderen Situationen (Covid 19) sehr gute Unterstützung einer Lufthansamitarbeitern bekommen haben.