South California Railway Museum in Lake Elsinor/Perris

2201 S A St, Perris,
CA 92570-9318

Das Jahr 2023 brachte ungewöhnlich nasses, regnerisches Wetter in Kalifornien und so machten wir uns an einem dieser Regentage auf, das Railway Museum zu besichtigen. Leider ließen wir Arwen im Wohnmobil zurück; wie wir später herausfanden, wäre es kein Problem gewesen mit ihr über das weiträumige Gelände zu laufen.

Der Parkplatz war so leer, dass JR erstmal vorauslief, um herauszufinden, ob das Museum überhaupt offen war. Mitten in der Woche und bei diesem schlechten Wetter war es zwar geöffnet, Eintritt war frei, aber es standen keine Leute zur Verfügung, um uns eine Führung mit Erläuterung zu bieten. Wir konnten aber eine große Halle mit Streetcar Exponaten als Self Guided tour genauer ansehen.

Um 1873 herum schwenkte man in Amerika von von Pferden gezogene Wagen zum Cable Car um. Dabei gibt es unter der Straße ein umlaufendes Stahlseil, und mit einer Art Kralle kann der Operator den Wagen mit dem umlaufenden Seil koppeln, und der Wagen fährt auf Schienen durch die Stadt. 28 amerikanische Städte bauten bis 1895 solche Cable Car Systeme, das größte gab es in Chicago.

Dann setzte sich der einzeln mit einem Elektromotor motorisierte Streetcar durch, nur in San Francisco mit seinen extrem steilen Straßen hat das Cable Car Konzept überlebt. Kurios der Funeral Car: für 25$ konnte man einen Sarg und die Trauergemeinde zu einem der an der Straßenbahn gelegenen Friedhöfe bringen lassen. Der „Descanso“ (von Spanisch Ruhe) genannte Wage hatte eine Klappe, um den Sarg sicher ein- und ausladen zu können. Dieser Service wurde 1924 eingestellt, weil die automobile Konkurrenz zu groß geworden war. Der Wagen wurde dann 1940 verkauft und als Klubhaus für das Beobachten von Zügen am Cajon Pass genutzt; das erklärte dann auch die Bestuhlung, die beim ersten Hinschauen als merkwürdig unpassend für einen Funeral Car erschien.

Teilweise waren die Schienensysteme der Städte erstaunlich weitläufig, für die Maintenance gab es deshalb Power Cars mit Kran und anderen Einrichtungen, die auch zu Abschleppen havarierter Street Car genutzt werden konnten.

Nachdem wir dies alles angesehen hatten und der Platzregen vorbei war, liefen wir über das weitläufige Gelände des SCRM (inzwischen über 100 Hektar) vollgestopft mit Eisenbahn-Requisiten (oder Reliquien?), dabei trafen wir Danny, einen seit Jahrzehnten aktiven Eisenbahnenthusiasten, der uns sehr viele Details über das Museum erzählen konnte. Zu allererst sind die alten Teile nur Schrott, erst mühevolle und aufwendige Restauration macht diese zu Exponaten. Wenn irgendwo alte Schienen abmontiert wurden, hat das Museum versucht, diese Materialien zu bekommen, um das eigene Schienennetz immer weiter auszubauen. Im Laufe der Jahre haben die Eisenbahnbegeisterten, oft Freiwillige in ihrer Freizeit, einen 1,5 Meilen langen Rundkurs in Normalspur und einen Rundkurs von einer Meile in Doppelspurausführung mit Normal- und parallel mit Schmalspur aufgebaut. Auf diesen Schien fahren am Wochenende verschiedene Eisenbahnen, die in mühevoller Arbeit wieder betriebsbereit gemacht wurden. Auch ein originaler Turn Table wurde wieder hergerichtet, mit dem man z.B. an einem Lokschuppen verschiedenen Gleise ansteuern kann. Gut gefallen hat die Mecador-Dampflokomotive, die allerdings von betriebsbereit sehr weit entfernt erschien. Dieser Typ wurde auch unter anderem nach Japan verkauft.

Aber nicht nur die Hardware der Eisenbahngeschichte wird liebevoll für die Zukunft gesichert; Danny berichtete auch vom „Dumpster Diving“: wenn bei Büroauflösungen alte Unterlagen entsorgt wurden, haben seit Jahrzenten eifrige Eisenbahnbegeisterte alte Streckenpläne, Konstruktionszeichnungen und jede Menge technischer Dokumentation aus dem Müll geborgen und im Archiv des Museums gesichert. So kann man heute noch herausfinden wann wo welche Eisenbahnlinie langgeführt hat.

Das Ziel ALLES über das südkalifornische Eisenbahnwesen und seine Geschichte der zukünftigen Öffentlichkeit zugänglich zu machen und erläutern zu können wird sehr engagiert verfolgt.

Ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn historisches Interesse vorhanden ist.

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