Bisbee Rundfahrt im Golf Cart

Angesichts der steilen und an vielen Stellen sehr engen Straßen ist ein Golf Cart ein ideales Gefährt für eine geführte Tour durch Bisbee – hinzu kommt die von uns sehr geschätzte Möglichkeit, unsere beiden Hunde mit auf Tour zu nehmen –

Annette vorne zum Photografieren, Juergen hinten zum Hundefesthalten war auch hier unsere bewährte Arbeitsteilung.

Unser Tour Guide Monthy war sehr sympathisch und erzählte uns viele historische Geschichten der Stadt.

Erster Stopp: ein kleines Gebäude, das früher als Gefängnis diente – meine ungläubige Rückfrage bezüglich der unerwarteten Kleinheit war schnell beantwortet, es war eines von vier Gefängnissen.

Mitten durch Bisbee verläuft eine Art Tal, das nach beiden Seiten hin von immer höher hinaufreichenden Hügeln eingerahmt wird. Am Fuße der Hügel in dem Tal lag früher ein Friedhof, doch das war keine gute Stelle: immer wieder wurde er überflutet, Leichenteile weggeschwemmt und Quellwasser verunreinigt. Schließlich wurde der Friedhof in den flachen Vorort nach Warren verlegt und die ursprüngliche Stelle zubetoniert – hier wurde dann der Bisbee Park angelegt.

Die Umfassungsmauern dort werden von 2 Murrals geziert, links 10 Miners aus Schweden, rechts Soldaten. Vor dem ersten Weltkrieg gab es in Bisbee einen Militärstützpunkt und die Soldaten exerzierten im Bisbee Park.

Ganz nebenbei erwähnte Monthy, dass er diese beiden Murrals gesprayt hat – sehr schön und beeindruckend.

Am Fuß des erwähnten Tals lag die Stock-Exchange, von dort bis zum Bisbee Park lag der Rotlichtbezirk.

St. Elmo als älteste Barlizenz in Arizona ist ein Relikt aus dieser Zeit, zuerst als Eisbar an anderer Stelle gegründet, wurde daraus eine Bar mit damals angeschlossenem Bordell; zu Zeiten der Prohibition wurden dort Kinder als Tarnung zum Eisessen auf der Veranda eingesetzt – ein wahrlich schöner Job.

Zu den Hochzeiten Ende des 19. Jahrhundert / Anfang des 20. lebten ca. 40.000 Einwohner in Bisbee – nachdem die letzte Kupfermine geschlossen wurde (1975) ging die Zahl auf ca. 5000 zurück.

Dann kamen die Hippies und die Künstler, und heute ist Bisbee ein beliebtes Touristenziel mit 10000 Einwohnern.

Anschließend ging es weiter zur Bisbee Highschool; die steht im Guinness Buch der Rekorde weil sie auf 4 Stockwerken jeweils einen Zugang auf Straßenniveau hat – ganz ungewöhnlich, aber bei der Steilheit der Straßen in Bisbee möglich. Weitere Besonderheit: ihre Diplome wurden nicht auf Papier ausgegeben, sondern auf Kupferfolie!

Es gab eine jahrzehntelange Konkurrenz mit der Schule in Douglas – in Douglas wurde übrigens das Kupfererz zum Metall verarbeitet – im typischen Schulsport (Baseball, Football) ausgetragen, manchmal auch durch weithin sichtbares Umdekorieren des „B“ von Bisbee hoch in den Hügeln in ein „D“.

Ein bisschen Geschichte Bisbee, geschichtet: Beginn 1870 sieht der Militärpfadfinder James Dunn vom Castle Rock aus eine Quelle mit merkwürdig verfärbten Steinen, die ihn sofort an metallreiche Mineralien denken lassen. Als Militärangehöriger konnte er in Phoenix keinen Claim eintragen lassen; leider – aus seiner Perspektive – wählte er Warren, einen Säufer, als Bote und Hilfskraft aus. Der trug nach 2-3 Wochen Kneipentour nur sich als Besitzer des Claims ein, zurück in Bisbee wettete er zu Fuß schneller zu sein als Gegner mit Pferd und verlor alles. Es ist uns unbekannt, wie es mit den beiden weiterging.

Am Fuß des Castle Rock liegt heute ein Hotel, in dem ein artesischer Brunnen von der damaligen Quelle gebildet wird.

Hinter der Stock Exchange, damals nach New York und Chicago die drittgrößte Börse in Amerika, liegt das Copper Queen Hotel; viele Gebäude hier wurden vom Architekten Muheim entworfen.

Das Haus das er für sich selber gebaut hatte, kann heute als Muheim Museum besichtigt werden. Das Hotel war mit dem Coronado-Hotel in San Diego zusammen der Gipfel an Luxus in der damaligen Zeit. Es gab in der Nähe ein Theater, das ein verschiebbares Dach hatte, um trotz des ausgeprägten Tabakgebrauchs des Publikums z.B. Shakespeare etc auf die Bühne zu bringen – auch ein Luxus.

Wenn man bedenkt, dass  ca. 8 Milliarden Pound, also ca. 4 Millionen Tonnen, Kupfer von der ertragstärksten Mine in ganz Amerika, der Queen Mine in Bisbee, produziert worden sind, so ist die Quelle für diesen Luxus nachvollziehbar.

Insgesamt eine sehr schöne Tour, die die Beziehungen zwischen Bisbee gestern und heute sehr schön nachvollziehbar machte, sehr interessant.

Das Bisbee Grand Hotel

ist ein sehr schönes Hotel, von außen wie von innen, mitten in der Innenstadt. Jedes Zimmer hat ein eigenes Thema, voller Charakter und Charme. Touristen dürfen das Hotel besichtigen.

Bisbee

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Queen Mine Tour

Bisbee’s Mineral Heritage