Lower Antilope Cayon (mit Dixie-Tours)

03/2022

Der Canyon liegt auf dem Gebiet der Navajo-Indianer. Tochter und ich (Gatte) waren frühzeitig im Gebäude der Dixie-Tours um einzuchecken – alles gut organisiert und mit klarer „Masken sind notwendig, und zwar überall und durchgehend“-Ansage.

Das Warten auf den Beginn der guided tour bot Gelegenheit, die Architektur zu betrachten: das Empfangsgebäude ist achteckig, der Boden mit einem indianischen Totemkreis verziert. Auch die Empfangstheke und die Rückwand dahinter waren sehr geschmackvoll und in Anlehnung an traditionelle indianische Darstellung gestaltet. Das war zumindest mein erster Eindruck; wenn man sich genauer fragt, kam ich zu der Erkenntnis, wie wenig man über die indianische Kultur und Gegenwart weiß.

Pünktlich um 3:45 wurden wir unserem Guide Tom zugeteilt, die Gruppe bildeten 7 Erwachsene aus NY, California, Puerto Rico und Germany.

Der Slot-Canyon ist ca. 1-2 m breit und ca. 10 m tief, er bietet nur wenigen Menschen den Raum, den man zur Besichtigung braucht bzw. gerne hätte. Am Abstieg in den Canyon per Treppenanlage mit Gitterroste wurde der Abstand , in dem Gruppen in den Canyon hineinsteigen, optimiert und außerdem genauestens Buch geführt, wann wie viele Menschen den Canyon betreten haben.

Erreicht man die Sohle des Canyons, wird man sofort von seiner besonderen Atmosphäre eingefangen. Durch die Einwirkung von (Regen-)Wasser und Wind und sehr viel Zeit ist eine Formenvielfalt von beeindruckender Schönheit entstanden. Die Felsoberflächen sind glatt geschliffen, besitzen aber eine Vielzahl von geschwungenen Formen, die oft in mehreren Ebenen gegeneinander verschoben und vor allem gedreht zu sein scheinen. Das Auge wandert immer weiter und entdeckt dauernd etwas Neues, so noch nicht Wahrgenommenes. Für die Wirkung ist die Farbigkeit der Felsen von ebenso großer Wichtigkeit: das Rote und Violette der Felsenfarbe wurde durch das Licht der Abendsonne für uns zum Leuchten gebracht und zu einem wunderschönen Gesamteindruck kombiniert. Manchmal sieht man Helles unter oder vor Dunklem, manchmal andersherum, teils beim Nachvorneschauen, teils bei Zurückblicken auf den schon gelaufenen Weg. Immer erscheint alles neu und doch sehr vertraut.

Natürlich kann die Kombination einer Felsanordnung mit definiertem Gestein mit einer überschaubaren Kombination von Regenmengen und Windstärken und –richtungen nur eine limitierte Auswahl ähnlicher Felsformationen erzeugen, aber die Wirkung auf den einzelnen Betrachter ist viel schwerer zu deuten und zu verstehen.

Man musste sich selber kontrollieren, um die kurze Zeit, die einem in dieser Umgebung vergönnt war, nicht nur auf das Anfertigen der vermutlich alle gleich/ähnlich aussehenden Fotographien zu verwenden, sondern etwas von der Beeindruckung an sich selbst wahrzunehmen und abzuspeichern.

Für mich hatte es – obwohl eine Felsformation – ganz stark den Charakter von etwas Unfertigen, ein Zwischenzustand, der irgendwie sehr zart und vergänglich auf mich wirkte. Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Orte mit solcher Wirkung für die indigenen Völker etwas Heiliges haben, das unbedingt respektiert, geschützt und erhalten werden muss.

Insgesamt beindruckend, der Besuch ein Muss.

© Jürgen Rasch

Page und Umgebung

Lone Rock Campground

Nördlich von Page

Die Canyons: Lower, Upper, Water Hole Canyon, Canyon X

Glen Canyon Dam Visitor Center Tour

Horseshoe Bend

John Wesley Powell Memorial Museum

Colorado Schlauchboottour nach Lee Ferry

Toadstool Hoodoos